HEISSER SAISONSTART
Das erste Rennen nach der Corona bedingten Wettkampfpause war heiß ersehnt und wurde tatsächlich eine unglaubliche Hitzeschlacht. Ich bin bereits zwei Tage vor dem Rennen angereist, um mich entsprechend vorzubereiten, aber auch um unsere Athleten- und innen, die am Vortag auf der Sprint- und Olympischen Distanz gestartet sind, anzufeuern. Das war auch gut so, denn die Aufregung und Nervosität nach dieser langen Rennpause war ganz schön heavy….. Die Stimmung vor Ort war fantastisch, aufregend, fast wie immer…. Viel Normalität, wenig von Corona zu spüren.
Und dann gings endlich los…. Und wenn es auch sehr heiß war, ich genoss die Stimmung im Vorfeld so sehr, dass ich das ganze Rennen lang vor Ort geblieben bin. Ich denke das war sehr gut, denn so konnte ich schon einmal die erste große Aufregung ein bisschen verarbeiten……
Am Abend hab ich dann alles für meinen Start vorbereitet. Bin noch einmal jede einzelne Disziplin in Gedanken durchgegangen, damit ich ja nichts vergesse. Trikots, Versorgung, Brille, Startnummer und, und, und…..
Die Nacht war relativ „entspannt“, aber spätestens beim Frühstück war es wieder da…..das Rennfieber….. Ich hatte Mühe zwei Marmeladesemmerln runter zu bekommen, aber das war für meine Verhältnisse eh schon super.
Und dann ging es Richtung See….
Mein Coachi und sein Freund Rene kamen etwa zeitgleich mit meiner Athletin Mirjam und mir an. Das Rad einchecken verlief auch relativ routinemäßig, bis ich am Weg zum Start draufgekommen bin, dass ich noch immer meine Startnummer um hatte….. so viel zur Routine….
Dann ging alles relativ schnell. Markus, Rene und Miri haben mich ins Rennen verabschiedet. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Meine Emotionen nahmen überhand und ich wusste nicht wohin damit. Die Spannung war kaum mehr zu ertragen. Freude, Dankbarkeit, Aufregung, Spannung pur….eine Achterbahn der Gefühle flutete meinen Körper und ich wusste wieder warum ich hier stehe….
Der Start erfolgte dann in Etappen. Zuerst die Profi Herren, dann die Profi Damen und dann erst die Amateure. Das gab mir noch ein bisschen die Möglichkeit mich zu beruhigen, zu bagatellisieren, wie Markus mich beauftragt hat, für den Fall, dass die Aufregung zu groß wird.
Und dann gings ENDLICH los!!!!
Ich bin eingetaucht ins kühle Nass, hab lange ruhig ausgeatmet und meine ersten Züge gemacht. „Ausblenden“ hab ich mir immer gedacht. Lange, ruhig ausatmen, genießen, dankbar sein. Das Wasser hat sich wunderbar angefühlt und ich bin ziemlich entspannt geschwommen. Und es hat gar nicht lange gedauert, da hab ich meinen Coachi am SUP gesehen – und obwohl ich mich sehr gut gefühlt hab im Wasser, war ich froh, dass er da war. Gegen Ende der 1.900m hin ist es mir dann doch noch frisch geworden, aber da waren es nur mehr ein paar Meter bis zum Schwimmausstieg. Die erste Wechselzone war in greifbarer Nähe….
Der Wechsel war für mich o.k., die Entscheidung ein Trikot anzuziehen gold wert, sonst wäre es mir auf den ersten Radkilometern zu kühl gewesen. Hätte ich mir zu späteren Zeitpunkt wahrscheinlich noch öfter gewünscht 🙂
Auf der ersten Radrunde hab ich sehr mit mir gekämpft. Aber ich hab es geschafft, meinen Fokus immer wieder auf jeden einzelnen Tritt zu lenken…. Letztendlich bin doch recht gleichmäßig alle Runden gefahren, konnte mich auch gut versorgen und hab viel getrunken.
Der 2. Wechsel hat auch recht gut funktioniert und dann gings los auf heiße 21 Kilometer. Mein Ziel war es, zwischen den Labestationen nicht zu gehen. Die Hitze war brutal und ich hab mich gefühlt 100 Mal gefragt, wie ich das auf Hawaii geschafft habe. Aber der Gedanke an die Insel hat mir geholfen immer wieder drüber zu gehen und mich Schritt für Schritt dem Ziel zu nähern. Und zum Glück waren da immer wieder fixe Ankerpunkte auf der Strecke. Markus und Rene waren gefühlt an jeder Ecke sichtbar. Alle haben sie bei der Hitze durchgehalten: Miri, Claudia und Günter, Heinz, Harry und Petra, Iris, David mit Anna, DANKE dass ihr an der Strecke geblieben seid und mich angefeuert habt, das hat mir echt geholfen!!!!
Und dann war es endlich soweit….. der pinke Teppich vom Zielkanal war in Sichtweite….. und ihr alle an meiner Seite…..was für ein wunderbares Gefühl!!!
Und ich durfte lernen, auch mit einer Endzeit von 6:08h zufrieden zu sein. Immerhin war es nicht nur ein Sieg in meiner AK, sondern auch ein vielfacher Sieg über mich selber und eine brutale Hitze. Und ich freu mich jetzt schon auf das nächste Rennen.
MAHALO meinem Betreuerteam und euch allen da draußen für die vielen Glückwünsche und dass ihr mir so fest die Daumen gedrückt habt!!!
Bis zum nächsten Mal!!
Eure Hexi